🇩🇪 🇬🇧 Meine Beruf war es bis Ende 2019, einfach ausgedrückt, schöne Dinge zu gestalten, zu texten und im Rahmen von Veranstaltungen zu organisieren.
Man sollte meinen, schöne Dinge sind wohl das einfachste an kreativer Leistung in dieser Welt. Sind sie nicht. Provokation, Wut und Hass in Text und Bild sind einfach. Das »Wow!« und das organisieren einer guten Zeit für alle – sind harte Arbeit. Eine Arbeit die nur dann wirklich Freude und Sinn macht, wenn das »Feld« der Gesellschaft fruchtbar ist.
Die Politik einer Demokratie hat eine einzige Aufgabe: Dieses »Feld« zu hegen, zu pflegen und es fruchtbar zu halten. Dafür wird sie gewählt – wie auch sehr gut bezahlt.

Eine positive Einstellung zum Leben, für sich selbst und andere, gedeiht nur unter solch guten Voraussetzungen. Dann aber in vielen Formen – und die »Ernte« ist reichlich. Die gesammelte Leistung von Individuen und Gruppen auf welcher der Zusammenhalt in unserer sehr komplexen westlichen Gesellschaft basiert.
Wir alle haben in den letzten 80 Jahren, nach der dunkelsten Geschichte unserer modernen Zeit, unseren Teil dazu beigetragen diese Welt besser zu machen. Für viele eine deutlich bessere Lebensqualität zu erschaffen. Dazu den fortwährenden Wunsch einer »freien« Gesellschaft verinnerlicht, dieses Leben für alle weiter und stetig zu verbessern. Und vielen von uns ist es bewusst, hinter der Lösung eines großen Problems folgt oft ein weiteres – es nie einen einfachen Weg gibt.

Und heute, 2021, fallen erneut Worte und Schuldzuweisungen wie aus dunkelsten Tagen. Vorgetragen von denen, die dieses »Feld« im Auftrag von uns allen hegen und pflegen sollten. Vor den Kameras und Mikrofonen der Medien und frei von fast jeder Kritik von diesen – wird uns die Spaltung der Gesellschaft als Notwendigkeit verkauft um Zusammenhalt zu erzwingen. Eine so »einfache« wie unmenschliche Logik, die erneut ihre Wirkung in den Köpfen der Menschen zeigt.
Fast mag man glauben, dass es genug »Wartende« gab. Darauf, dass sich diese Tore erneut öffnen um denen Einlass zu geben auf die man mit dem Finger zeigt.

Für mich persönlich habe ich mit meinem »I am Human« ein »schönes« Zeichen gesetzt. Ganz so wie ich meine Arbeit definiere. Für andere mag dieses Zeichen, wie dieser Text dazu, pure Provokation sein und sie mögen jetzt mit dem Finger auf mich zeigen.
Ob schön oder hässlich – man erntet was man sät.
Steven Flier
Mensch, Designer, liebt das Leben wie schwierig es auch sein mag.



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